Achter Auftritt.

[265] Graf Baptist. Figaro.


BAPTIST spricht in der Thüre zurück. Derselbe – Auf Figaro deutend. ist noch allhier – Er kommt. Mein Herr Bruder sagen mir so eben –

FIGARO eifrig. Sind Ihre Excellenz geneigt? –

BAPTIST. Ich wünsche Sie näher zu vernehmen. Kommen Sie herein –

FIGARO. Die Sache ist kürzlich die: Es ist –

BAPTIST erblickt zerrissene Briefe auf der Erde. Was ist das? Er hebt sie auf. An Ihre Erlaucht – die Frau –

FIGARO nachlässig. Notificationen, die der Herr Graf vorhin zerrissen – unnützes –

BAPTIST hebt einige sorgenvoll auf. Ei, da werden so viele Hochgeborne Herren gar mit Füßen getreten.

FIGARO hebt auch einige auf. Was sagen Hochdieselben zu der Proposition?

BAPTIST. Erst müssen die Papiere von der Erde weg.

FIGARO. Ich bin sehr eilig, Ihre Excellenz!

BAPTIST. Erst die Papiere von der Erde weg.

FIGARO hebt sie auf.

BAPTIST. Um solcher Dinge willen waren bei uns Familien schon Jahrhunderte entzweit. – Ein Papier ist oft von höchster Wichtigkeit. –

FIGARO. Ihr Entschluß! – Die Sache eilt –[265]

BAPTIST. Eilt? – Gleich! – Karolus Quintus der Kaiser, speiste einst mit dem Grafen –

FIGARO will gehen. Erlauben Sie mir nur einen Augenblick.

BAPTIST faßt ihn am Knopfloch. Zwar waren sie damals noch nicht Grafen –

FIGARO. Es ist von höchster Wichtigkeit.

BAPTIST. So kommen Sie. –


Er führt Figaro weg.


FIGARO im Gehen. Dürfte ich nur zuvor –

BAPTIST. Diese hatten von Karolo Quintus dem Kaiser – Sie sind in der Thüre. die Verschreibung auf Papier, daß eine Summe Geldes –


Das letzte wird, da die Thüre zu ist, von innen noch gehört.


Quelle:
August Wilhelm Iffland: Theater. Band 4, Wien 1843, S. 265-266.
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