[225] Petr. Gregor. Tholos. d. Republ. lib. 17. cap. 5. v. 4. pag. 1173.


Die Poetische Rede hat diese Eigenschafft, daß sie mit wenigem viel berühre und angebe, zu eines iedweden grösseren Annemligkeit.


Martin. Anton. Delrius ad Syntag. Tragœd. Latin. in Præfat.


Zwar diese (nämlich die Wissenschafft dessen, was von den Poeten weislich außgesprochen worden) scheue ich mich nicht auch denen, welche die Heilige Schrifft studiren, angenem zu machen; fürchte mich auch nicht, daß etliche, so anderer Meinung sind, auff mich möchten unwillig werden. Zwar so sie hierüber die Nase rümpffen und die Stirne runtzeln wolten, wil ich zwar sehen, wie ich ihnen entgehe; ich wil ihnen aber entgegen setzen viel sieghaffte Ritter auß ihrem eigenen Heer; nicht, daß es mir an guten Gründen und Ursachen mangele, sondern weil diese bey jenen allemal viel zu gelten pflegen.

Worauff

Gemeldter Delrius Sechzehen auß der alten Väter Anzahl beniemet, welche theils die Poeten fleissig gelesen, theils selbsten außerlesene Poeten gewesen.


Schönb. Polit. lib. 3. cap. 43. pag. 357.


Die Poesie hat eine grosse Verwandschafft mit anderen Wissenschafften und Künsten, auch mit der Rechts-Lehre.

Quelle:
Friedrich von Logau: Sämmtliche Sinngedichte, Tübingen 1872, S. 225.
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