Das Gebet Asarie: Dani. iij.

Aus dem Griechischen.

1VND Assaria stund mitten im glüenden Ofen /vnd that seinen Mund auff / betet vnd sprach.


2GElobt seiestu HERR / der Gott vnser Veter / vnd dein Name müsse gepreiset vnd geehret werden ewiglich. 3Denn du bist Gerecht in allem das du vns gethan hast / Alle deine Wercke sind rechtschaffen / vnd was du thust / das ist recht / vnd alle deine Gerichte /sind vnstrefflich. 4Du thust vns recht / das du vns gestraffet hast / mit solcher straffe / die du vber vns hast gehen lassen / vnd vber Jerusalem die heilige Stad vnser Veter / Ja du thust recht vnd wol daran / vmb vnser sünde willen.

5DEnn wir haben gesündigt vnd vbel gethan /Damit das wir von dir gewichen sind / vnd allenthalben wider dich gethan haben / 6Vnd deinen Geboten nicht gehorchet noch jr geachtet / das wir darnach theten / wie du vns befolhen hast / auff das es vns wolgienge. 7Darumb hastu recht gethan / das du solches alles vber vns hast gehen lassen / 8vnd vns gegeben in die hende vnser Feinde der gottlosen bösen Leute /vnd dem vngerechten grausamsten Könige auff Erden.

9VND wir thüren vnsern mund nicht auffthun / so sind wir zu schanden vnd zu spot worden fur deinen Knechten / vnd fur allen die dich fürchten. 10Aber doch verstosse vns nicht gar / vmb deines heiligen Namens willen / vnd verwirff deinen Bund nicht / 11vnd nim deine Barmhertzigkeit nicht von vns / vmb Abrahams deines geliebten Freunds willen / vnd deines knechts Jsaac vnd Jsrael deines Heiligen / 12welchen du verheissen hast / jren Samen zu mehren / wie die Stern am Himel / vnd wie den sand am Meer.

13DEnn wir sind geringer worden / denn alle Heiden / vnd sind jtzt die verachtesten auff Erden / vmb vnser sünden willen / 14das wir nu keinen Fürsten /Propheten noch Lerer mehr haben / vnd weder Brandopffer noch teglich Opffer / noch Speisopffer / noch Reuchwerg / Vnd haben keine Stete / da wir fur dir opffern / vnd gnade finden möchten. 15Sondern mit betrübtem hertzen vnd zurschlagenem Geist komen wir fur dich / 16als brechten wir Brandopffer von Widdern vnd Rindern / vnd viel tausent fetter Schafe. Also woltestu vnser opffer heuten fur dir gelten vnd angenem sein lassen / Denn du lessest nicht zu schanden werden / die so auff dich hoffen.

17ALso komen wir nu mit gantzem hertzen / vnd suchen dein Angesicht mit furcht. 18Darumb las vns nicht zu schanden werden / Sondern thu vns HERR nach deiner Gnade / vnd nach deiner grossen Barmhertzigkeit / 19vnd errette vns nach deinen Wunderthaten / vnd gib deinem Namen die Ehre / 20Das sich schemen müssen alle / die deinen Knechten leid thun /vnd zuschanden werden fur deiner grossen macht vnd gewalt / das jre macht zurstöret werde / 21Damit sie erfaren / das du bist der HERR / der einige Gott /herrlich auff dem Erdboden.


22VND die Diener des Königes / die sie in den Ofen geworffen hatten / höreten nicht auff / vnd worffen jmer zu schwefel vnd pech vnd werg / vnd dürre reiser / 23Das die Loh oben aus dem Ofen schlug /bey neun vnd vierzig ellen hoch / 24vnd frass vmb sich / vnd verbrante die Chaldeer / die es erreichte fur dem ofen. 25Aber der Engel des HERRN trat mit denen / die bey Asaria waren in den Ofen / 26vnd sties die Loh vom fewr aus dem Ofen / vnd machets im ofen / wie einen külen thaw / Das das Fewr sie gar nicht anrürete / noch schmertzete oder beschedigte. [242b]


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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