Die Nacht ist still ...

[187] Die Nacht ist still, ich stehe am Fenster,

Am Monde vorüber die Wolken fliehn,

Mit leisem Singen oben, hoch oben,

Den Augen nicht sichtbar, die Singschwäne ziehn.


Das klingt und singt durch die nächtliche Stille

Das singt und klingt und klingt und singt

So sehnsuchtsvoll nach jenem Lande,

Dem Lande, das ihnen als Heimat winkt.


Meine Gedanken, die wandern wie Schwäne

Hell und schimmernd dahin durch die Nacht

Und singen Lieder in deine Träume,

Du schläfst, und dein roter Mund, der lacht.

Quelle:
Hermann Löns: Sämtliche Werke, Band 1, Leipzig 1924, S. 187-188.
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