Wohl und Weh

[187] 1772.


Wohl, und immer wohl dem Mann,

Der sein Liebes sehen kann!

Der, mit wonniglichen Küssen,

Darf in seinen Arm es schließen!

Wohl, und immer wohl dem Mann,

Der sein Liebes sehen kann!


Aber weh dem armen Mann,

Der nichts Liebes sehen kann!

Der, wie ich, in Minnebanden,

Trauern muß in fremden Landen!

Weh, und immer weh dem Mann,

Der nichts Liebes sehen kann!


Quelle:
Deutsche Nationalliteratur, Band 50, Stuttgart [o.J.], S. 187.
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