19. Split.

[19] (Anfang des 14. Jahrh.)


Im Wagerlande waren so viele Grafen und Herren, daß sie sich ihrer Menge wegen nicht nähren konnten, sondern ihre Untergebenen beschweren mußten. Eines Tages schickte Graf Alf (VI.) sein Gesinde auf den Hof eines Edelmanns, Namens Split, um da den Hafer und andres Korn auszudreschen und es dann auf seine Burg zu bringen. Der Edelmann verstand das aber unrecht: er ergriff die Drescher, hieb ihnen die Füße ab, packte sie auf einen Karren und schickte sie so dem Grafen nach Segeberg zurück. Ähnlich ließen es auch die beiden anderen Grafen mit ihren Untersassen machen.


Presbyter Bremens. bei Westphalen III, 53. Quelle für Heinrich Ranzau, Johann Petersen etc.[19]

Quelle:
Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 19-20.
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Plattdeutsche Legenden und Märchen: aus: Karl Müllenhoffs Sammlung (1845): Sagen, Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg
Legenden und Märchen von Ostsee und Schlei: aus: Karl Müllenhoffs Sammlung (1845): Sagen, Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg
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