Als er sie das erste mahl küßte

[93] B.N.


Ich habe/ Sylvia/ dich einmahl nur geküßt/

Und meynt' ich würde mir mein kranckes hertze laben;

O! aber weit gefehlt! ich weiß nicht/ wo es ist/

Und glaub/ es hat sich gar in deinen mund begraben.

Dann meine krafft ist hin: Ich fühle nichts als glut/

Und stürbe/ wenn ich nicht aus liebe leben müste.

Ach! wann ein eintzig kuß so grosse würckung thut/

Wie solte mir geschehn/ wann ich dich zehnmal küßte?

Quelle:
Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte erster Teil, Tübingen 1961, S. 93.
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