[131] EIN GEFANGENER KÖNIG.
O Glantz Bethuliens, O Sions Auffenthalt,
O aller Weiber Zier, du hast vns der Gewalt
Deß Wüterichs entrissen!
Nun kommen wir alhier,
Die Keusche Handt zue küssen.
JUDITH.
Das Lob gehört nicht mir.
Mein GOTT errettet euch vnd vns beschert Er Rhue:
Für Ihm beugt ewre Knie, doch auch den Sinn darzue.
EIN ANDERER KÖNIG.
O du Heerfürst der Hebreer, O du höchster Capitein,
Wir erkennen, du verbleibest, bist vnd warest GOTT allein.
Wir erkennen, vnsre Götter sind nur Götter ohne Gott,
Ihre Hülffe kan nicht helffen, jhr Arm schläfft vnd sie sind Todt.
Weg mit jhnen! Deine Güte, die den Feind hat vmbgebracht,
Hat vns jetzund auch die Augen vnd die Hertzen auffgemacht.
Freylich haben wir gefehlet; doch die Handt, die Siegen kan,
Nimpt auch die, so sich ergeben, wiederumb zu Gnaden an.
Laß vns dir nun eyffrig dienen, laß vns rühmen jederzeit,
Daß wir dich zum HErren haben: dir sey Lob in Ewigkeit.
Trommeten.
ABRA.
Laßt den Triumph Gesang durch Lufft vnd Wolcken dringen!
Es müsse diesen Sieg erheben vnd besingen
Die Erde, Landt vnd Meer.
Wie Frölich kompt gegangen
Vnd hat nun Sieg empfangen
Osias, vnsrer Fürst, vnd auch sein schönes Heer.