49. Deut' alles zum besten

[142] Ach lieber mensch/ wer ist/ dem nicht zu zeiten

Ein böses wort ohn seinen danck entfährt?

Wer hört so wol/ daß er sich nicht verhört?

Wer strauchelt nicht? wem kan der fuß nicht gleiten?

Es redt sich viel. Man muss nicht alles streiten.

Der hat verstand/ vnd der ist wolgelehrt/

Der alle ding' auf 's beste lenckt vnd kehrt.

Man sol nicht bald' ein ding so übel deuten.

Wer in der welt vnd vnter frembden leuten

Fort kommen wil/ der mag sich vorbereiten/

Damit jhn nicht ein jedes wort beschweert.

Er trifft es nicht. Drümb irren die bey weiten/

Die umb ein wort bald für den richter schreiten.

Ein sanfter geist wird nicht so bald verseert.

Quelle:
Deutsche Literatur, Reihe Barock, Erg.-Bd., Leipzig 1939, S. 142.
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