Rübezahls wunderliche Gestalt.

[119] Der vorige Freund veravisirete auch folgendes. Nemlich / daß / wenn jemand[119] über das Gebürge gehet /und des Rübezahls nicht zum besten gedencket / der erbossete Geist mitten im Sommer ein Wetter mache; also / daß der Schmäler für Schnee und Kälte schier umbkommen müste. Wolte man aber ihn gnädig und gewogen erhalten / so müste man ihn einen Herrn und Juncker über das Riesengebürge nennen. Solte ein Fürwitziger ihn gerne sehen wollen / so soll er in den Wolcken / wie eine gefärbete Kuh erscheinen / mit krachen und donnern / Hagel und grossen Schnee. Hiebey ward auch berichtet / daß er denoch zu mehrmahlen in Gestalt eines Jägers erschienen / mit grünen Kleidern als ein Wildschütze / mit seinem Rohr oder Büchsen. Doch gnug.

Quelle:
Praetorius, Johannes: Des Rübezahls Anderen, und ganz frischer historischer Theil. Leipzig, Arnstadt 1671, S. 119-120.
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