352. Der Erdgeist im Mönchenloche.

[138] Es mähten zwei in Schierke, da kam Abends Jemand und fragte, ob sie ihn nicht nach dem Mönchenloche bringen könnten. Sie gingen mit bis zu dem Mönchenloche, welches immer voll Wasser steht. Dort sagte er, er wolle den Erdgeist kommen lassen, las in einem Buche und es kam Jemand, mit dem er sich unterredete. Der Erdgeist bezeichnete ihm einen Gang, wo das Erz stehen sollte. Der Fremde schlief bei ihm in Schierke auf der Bank, gab ihm am andern Morgen einen Zettel, den sollte er alle vier Wochen weiter legen, aus einer der vier Ecken in die andere. Er solle es aber nicht versäumen. Es stand darauf »Alles in Allem.« Er versäumte es aber über die Zeit, da war sein Zettel verschwunden. Nach einer andern Erzählung ging nur ein Schierikaner, Namens O. mit nach dem Mönchenloche und als der Fremde zu lesen begann, »da war es als kämen die Klippen und die Bäume herunter.«

Quelle:
Heinrich Pröhle: Unterharzische Sagen. Aschersleben 1856, S. 138-139.
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