Nr. 14. Kegelspiel auf der Schönburg.

[9] Auch eine Kegelbahn mit goldnen Kegeln ist auf der Schönburg gewesen. Einst war ein Köhlerpferd verschwunden und der Köhlerjunge sollte es suchen. Dabei kam er auf die Schönburg und sah die Gesellschaft auf der Kegelbahn. Sie forderte ihn auf, die Kegel aufzustellen und versprach ihm, daß sein Pferd wieder da sein solle, wenn er es thäte. Außerdem aber gab sie ihm zur Belohnung den Kegelkönig. Den warf er in den Busch, als er aber nachher davon erzählte, ward er aufgefordert, ihn zu holen. Er fand ihn auch und der Kegelkönig war von Gold, wiewohl er doch früher nicht dies Aussehen gehabt hatte. Jetzt wurde auf der Schönburg auch nach den anderen Kegeln gesucht, doch waren sie nicht mehr vorhanden.

Quelle:
Heinrich Pröhle: Harzsagen, zum Teil in der Mundart der Gebirgsbewohner. Leipzig 21886, S. 9-10.
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