IV.

[164] In Andreasberg erzählt man vom wilden Jäger: er hätte durch den Eber seinen Tod gefunden und sich dabei gewünschet, nicht zu verwesen und zu jagen bis an den jüngsten Tag. Darum verweset der wilde Jäger nicht und muß jagen bis an den jüngsten Tag. Viele haben das Hundebellen und den Jagdruf: Hoi! hoi! in der Luft gehöret. Einstmals hat ihm jemand am Breitenberge unter dem Brocken nachgejagt, d.h. er hat auch Hoi! hoi! gerufen, da hat der wilde Jäger auch gerufen:


Hast du geholfen jagen,

Sollst du auch helfen knagen,
[164]

und hat ein totes Pferd heruntergeworfen. Da hat der aber verlangt, er solle ihm Kümmel und Salz dazu bringen, und das hat er nicht gekonnt. Da hat der brauchen das tote Pferde nicht zu essen.

Quelle:
Heinrich Pröhle: Harzsagen, zum Teil in der Mundart der Gebirgsbewohner. Leipzig 21886, S. 164-165.
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