II.

[173] Im Rauschenbach war einmal ein Aufseher beim Tannenpflanzen. Zu dem kam ein Mann, das mag wohl ein Venediger gewesen sein. Der nahm ihn eine Strecke weit unter eine Tanne, da gruben sie und fanden unter einer Wurzel[173] einen gelben Thon. Davon nahm der Mann den ganzen Holster voll und redete auch dem Aufseher zu, daß er wenigstens drei Kugeln davon mitnahm. Dafür hat ihm nachher ein Hamburger Kaufmannsdiener 55 Thaler gegeben und es ist eine Art Gold gewesen. Als sie aber wieder unter die Tanne gegangen sind und nachgegraben haben, fanden sie nichts mehr.

Quelle:
Heinrich Pröhle: Harzsagen, zum Teil in der Mundart der Gebirgsbewohner. Leipzig 21886, S. 173-174.
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