XLIII

[447] Onegin, einst in jüngern Tagen

Hab' offen, in der Jugend Zier,

Mein Herz ich Ihnen angetragen;

Doch welche Antwort wurde mir?

Sie zogen vor, mich abzulehnen.

Ach, scheuer Mädchen Liebessehnen,

Sie kannten es ja längst zu gut.

Noch heute, Gott! erstarrt mein Blut,

Denk' ich des Worts aus Ihrem Munde

Und Ihres kalten Blicks! – Allein,

Das soll für Sie kein Vorwurf sein:

Sie zeigten mir in schwerer Stunde

Wahrhaftigkeit und edlen Sinn –

Wofür ich heut noch dankbar bin ...

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 447.
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