Fünfter Auftritt.

[68] Vorige. Philipp.


PHILIPP kehrt mit einigen deutschen Rittern zurück.

Hier, stolzer Herzog, hier ist euer Pfand;

Ich hob' es auf, und mein ist dieser Kampf.

KÖNIG.

Ich habe nichts mit Euch.

PHILIPP.

Doch ich mit Euch.

KAISER.

Hinweg, Vermeß'ner! – fort, bei meinem Zorn!

Wo bleibt der Frevler, den ich Dir vertraut?

PHILIPP.

Ihr wißt es ja.

KAISER für sich.

Es ist gescheh'n! – er starb!

PHILIPP.

Von Eurer Huld erfleh' ich: laßt zuvor

Mich mit dem Herzog kämpfen.[68]

KAISER.

Nimmermehr.

KÖNIG.

Vergönnt es ihm, erhabner Herr; mich zwingt

Die Ehre Frankreichs, dies von Euch zu fordern.

KAISER.

Strafbarer Bruder! Nun wohlan, es sei!

ALLGEMEINER CHOR leise zu einander.

Das Unglück hat, wie uns geahnet,

Zum Feste sich den Weg gebahnet,

Und mischt sich in den Freudentanz.

Was hell begann wird finster enden;

Wohin sich auch die Blicke wenden,

Erloschen ist des Festes Glanz.

KAMPFRICHTER.

So, – jetzt sind Wind und Sonne gleich getheilt;

Nun schwört, daß Ihr nicht Zauber waffen führet.

KÖNIG UND PHILIPP.

Wir schwören!

KAMPFRICHTER.

Daß Ihr keine finstre Macht

Um Beistand angerufen habt.

KÖNIG UND PHILIPP.

Wir schwören!

KAMPFRICHTER.

So streitet denn, wie's frommen Rittern ziemt,

Und dem Gerechten gebe Gott den Sieg![69]

IRMENGARD zum Kaiser.

O, laßt dem Schreckensanblick uns entflieh'n!


Mit dem Chor der Frauen.


Ha, laßt ihn enden diesen blut'gen Kampf!


Quelle:
Gaspare Spontini: Agnes von Hohenstaufen. Berlin 1837, S. 68-70.
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