Scena Prima.

[31] Susanna. Sara. Dabira.


SUSANNA.

Ytzund scheind fein warm die sunn

Drumb ich gehen wil zum brunn

Und daselbs mich badn ein weil

Drumb so macht euch auff mit eyl

Volgt mir in den garten nach

Dann rieht auß auch eure sach

SARA.

Liebe fraw wir seind bereit[31]

Euch zu geben hin das gleidt

Solln wir auch was tragen mit?

SUSANNA.

Neyn / yhr dörfft ytzunder nit

Darnach wil ich sagen wol

Was man mir als bringen sol


Das volgent redet sie im garten.


Nu geht itzund wider hyn

Weil ich nu beim brunnen bin

Dann ich mich ein weil allein

Baden wil / dorfft nicht da sein

Aber ubr ein kleine zeit

Secht / das ihr bey mir do seyt

Bringt mit euch die salbn und öl

Seyff / und was ich haben söl

Dann so solt yhr salben mich

Biß ich meine zeit ersiech

Ytzund aber habt in acht

Das yhr wol die thür vermacht

Das nicht yemands kom herzu

Und mir leyd und ungmach thu

DABIRA.

Seit on sorge liebe fraw

Dann wir wolln mit aller traw

Euch die thür verwahren fest

Wie wihr mügn auffs aller best

SARA.

Dörfft yhr unser sonst zu nicht

SUSANNA.

Nein / secht das yhr das außricht


Quelle:
Paul Rebhun: Ein Geistlich Spiel von der Gotfürchtigen und keuschen Frauen Susannen. Stuttgart 1967, S. 31-32.
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