Der fünfte Julius

[212] O schöner Tag von meinen Lebenstagen,

Du segnest heut' mit neuem Reiz die Flur!

Es glühet höher vom Verklärungsglanze

Des Morgenroths die göttliche Natur!


Die Nebel flieh'n, die Sorge weicht dem Frieden,

Und Blüthenkränze winken süsse Ruh;

Es rieseln sanft des Baches Silberquellen

In stillem Lauf dem grossen Tage zu.


Die Hoffnung fächelt hold mit ihren Rosen

Der Wehmuth Zähre vom gesenkten Blick;

Die Freude taucht sich in Aurorens Farben

Und jauchzet diesem Tage Heil und Glück!

Quelle:
Elise Sommer: Gedichte, Frankfurt a.M. 1813, S. 212-213.
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