4. Ein andermahl schwärtze mehr die Banck

[146] 1.

Das heist die Banck geschwärtzt, wann man die Prügel-Suppe

Zum Macher-Lohne kriegt,

Daß man zu Boden liegt,

Und sich nicht wohl besinnt, was einen in der Juppe

So schrecklich und abscheulich schmertzt,

Das heist die Banck geschwärtzt.


2.

Das heist die Banck geschwärtzt zur unglückseelgen Stunde,

Das Kleid ist gantz verderbt,

Und hat sich schwartz gefärbt,

Zweyhundert Thaler gehn auff einmal vor die Hunde;

Drum ist die Gnade gantz verschertzt,

Das heist die Banck geschwärtzt.


3.

Das heist die Banck geschwärtzt, der Herr hats so geheissen,

Nun muß der junge dran,

Der hat nun alls gethan,

Und läst sich unverdient biß auff den Todt zerschmeissen,

Es ist ein bißgen grob geschertzt,

Das heist die Banck geschwärtzt.


4.

Das heist die Banck geschwärtzt, so kommt ein Mahler-Junge

Zum Schlägen gar zu früh,

Und weiß fürwahr nicht wie,

Der Herr begehrt ihn nicht, er stehet auff dem Sprunge,

Und wird bey allen außgemertzt,

Das heist die Banck geschwärtzt.


5.

Das heist die Banck geschwärtzt, das heist ein schön Geschencke,[146]

Wo jemand dieses Spiel

Noch einmahl sehen wil,

So geh und schwärtz er nur den Leuten ihre Bäncke,

So wird er auch so hübsch gehertzt,

Das heist die Banck geschwärtzt.

Quelle:
Christian Weise: Der grünenden Jugend überflüssige Gedanken, Halle a.d.S. 1914, S. 146-147.
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