Sechzehnder Aufftrit.


[166] Francesco, hernach Masaniello.


FRANCESCO. Ey / ey / das läst sich noch zu schlechtem Friede an / unser Kloster soll dem neuen General 50000. Ducaten bezahlen / wo wir in dem Kloster nicht verbrennen wollen: nun muß ich auff Befehl meines Obern da herum schleichen / ob mir jemand begegnet / der etwas böses im Sinne hat.

MASANIELLO kömt gelauffen. Du Lotter-Bube / wer heist dich auff der Gassen herum lauffen.

FRANCESCO. Herr ich gehöre in das Kloster.

MASANIELLO. Was? gehörstu in das Kloster? wo hastu dein Kleid?

FRANCESCO. Herr es ist uns verboten worden.

MASANIELLO. Ein Schelm hat dirs verboten. Sage / sie sollen alle mit einander jhre lange Kleider wieder anlegen / oder Mönche / Pfaffen und alles Ungeziefer sollen alle mit einander in die See geschmissen werden.

FRANCESCO. Ich wil den Befehl ausrichten.

MASANIELLO. Wo wilstu hinlauffen? Weistu nicht / daß ich Pabst bin / und daß ich deinen Schabehälsichten Prælaten selber befehlen kan? O du Schwein-Kopff / daß ich dir nicht den Bart außräuffen soll.


Er fält über jhn und macht possierliche Lectiones mit jhm.


Quelle:
Christian Weise: Masaniello. Stuttgart 1972, S. 166.
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