Die Liebe ist blind

[91] Mein Onkel stellt mir ewig vor:

Es sey die Liebe blind.

Doch im Vertraun, er ist ein Thor,

Und redet wie ein Kind.


Denn wär sie blind, wie? säh ich ein,

Wie reizend Chloe blüht!

Er mag wohl blind für Thorheit seyn,

Weil er nicht dieses sieht?

Quelle:
Christian Felix Weiße: Scherzhafte Lieder, Leipzig 1758, S. 91-92.
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