49. Auff Salomons Urtheil

[198] Denckt nicht, dass Salomon ein grausam Urtheil spricht,

Und nehmt es nach dem Buchstab nicht,

Dass ein unschuldig Kind vor frembde Schuld soll leiden;

Das Urtheil ist des Richters werth,

Und man sieht leichtlich, dass sein Schwerdt

Die Weiber soll, und nicht das Kind vonander scheiden.


Quelle:
Christian Wernicke: Epigramme, Berlin 1909, S. 198-199.
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