17. Auff Fulvus den artigen Fuchsschwäntzer

[293] Dass Fulvus, weil er stets mit dem der redt einstimmet,

Die Worte mit dem Aug' ihm aus dem Munde nimmet;1

Dass seine Runtzeln er nachs andren Zunge zieht;[293]

Das macht, das jederman ihn gerne bey sich sieht.

Denn kan gleich nicht ein Wort von ihm vernommen werden,

Was schadt's? Ein Harlequin der spricht mit den Gebehrden.2


Fußnoten

1 Die Worte mit dem Aug' ihm aus dem Munde nimmet. Weil der andre sobald nicht angefangen etwas zu erzehlen, dass er schon durch sein Gesicht zu verstehen giebt, dass er ein Gefallen daran habe, und durch sein frühes Lachen der lächerlichen Sache zuvor kommt.


2 Ein Harlequin der spricht mit den Gebehrden. Dieses ist zwar eine neue Arth den Fuchs zu streichen, allein sie laufft auff eines aus mit derjenigen, welche Horatius angemercket:


Sic iterat voces, et verba cadentia tollit,

Ut puerum saevo credas dictata Magistro

Reddere, vel partes Mimum tractare secundas.


Ep. 18. l. 1.


Quelle:
Christian Wernicke: Epigramme, Berlin 1909, S. 293-294.
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