34. An Corinna wegen ihrer Briefe

[388] Die Briefe, die du lässt, Corinna, an mich gehn,

Bezeichnen mir dein gantzes Wesen:

Kaum kan ich, was du hast an mich geschrieben, lesen,

Und was ich lesen kan, verstehn:

Ich kenne deinen Sinn so woll, als deine Hand,

Denn wie der Buchstab falsch, so ist auch der Verstand.


Quelle:
Christian Wernicke: Epigramme, Berlin 1909, S. 388.
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