Das Gerücht

[224] Der Ruf ist selten ohne Grund,

Vergrößert er gleich alle Sachen;

Die Wahrheit öffnet ihm den Mund

Und lehret ihn die Lügen machen;

Er setzt, um mehr uns zu betrügen,

Zur Finsterniß ein wenig Klarheit,

Spricht keine Wahrheit ohne Lügen

Und keine Lügen ohne Wahrheit.

Quelle:
Auserlesene Gedichte von Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau, Daniel Caspar von Lohenstein, Christian Wernike, Friedrich Rudolf Frhr. von Canitz, Christian Weise, Johann von Besser, Heinrich Mühlpforth, Benjamin Neukirch, Johann Michael Moscherosch und Nicolaus Peucker, Leipzig 1838, S. 224-225.
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