Aethan

[91] Aethan (Aethylwasserstoff, Dimethyl), ein gasförmiger Kohlenwasserstoff von der Zusammensetzung C2H6 und der Konstitution CH3CH3. Molekulargewicht 30. Er bildet das zweite Glied in der Reihe der sogenannten Grenzkohlenwasserstoffe oder Paraffine von der allgemeinen Formel CnH2n+2.

Vorkommen: Aethan findet sich in der Natur; so ist es im Rohpetroleum aufgelöst [1] und bildet einen Bestandteil der den Petroleumquellen bei Pittsburg entströmenden Gase, die dort industriellen Zwecken zur Heizung und Beleuchtung nutzbar gemacht werden [2]. Ferner ist es ein Bestandteil des Leuchtgases.[91]

Darstellung: Man zersetzt entweder Zinkäthyl mit Wasser, oder reduziert Jodäthyl bei Gegenwart von Wasser mit Kupfer-Zink [3]. Weitere Darstellungsmethoden s. Grenzkohlenwasserstoffe. Aus den Elementen kann es mit Hilfe des Acetylens (s.d.) durch Reduktion desselben dargestellt werden.

Eigenschaften: Das Aethan ist ein geruch- und farbloses Gas vom spezifischen Gewicht 1,036, das bei 4° durch einen Druck von 46 Atmosphären verflüssigt werden kann. Im Wasser ist es kaum löslich, absoluter Alkohol dagegen löst 1,5 Vol. Es siedet bei –89o C. und brennt mit schwach leuchtender bläulicher Flamme. Mit dem gleichen Volum Chlor gemengt, bildet es im zerstreuten Tageslicht Chloräthan, C2H5Cl, mit überschüssigem Chlor höher chlorierte Produkte.


Literatur: [1] Ronalds, Journ. s. prakt. Chemie 1894, 420. – [2] L. Smith, Annales de chimie et de physique (5), 8, 566. – [3] Gladstone und Tribe, Ber. der deutsch. ehem. Gesellsch., 6, 202; Schmidt, Org. Chemie, 1901.

Bujard.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 91-92.
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