Antimonwasserstoff

[243] Antimonwasserstoff SbH3, ein farbloses Gas, entsteht, wenn naszenter Wasserstoff auf eine lösliche Antimonverbindung einwirkt.

Am bequemsten erhält man ihn durch Eintragen einer aus 2 Teilen Magnesium und 1 Teil Antimon bestehenden Legierung in verdünnte Salzsäure unter Abkühlung. Dieses Gas enthält ebenso wie die nach den andern Methoden gewonnenen Viel Wasserstoff. Läßt man das Gas aber durch eine in flüssige Luft eingetauchte Röhre (z.B. U-Röhre) streichen, so kondensiert sich infolge der Kälte der Antimonwasserstoff zu einer festen Masse, die sich leicht verflüchtigt. Auf diese Weise erhält man den SbH3 rein. Antimonwasserstoff hat einen fuseligen, charakteristischen Geruch und ist brennbar. Erhitzt man ein Gemisch von Wasserstoff und Antimonwasserstoff, wie dies z.B. beim Operieren mit dem Marshschen Apparat geschieht, so erhält man einen Metallspiegel; die Flamme erzeugt auf kaltem Porzellan Flecken wie Arsenflecken, die sich aber von letzteren durch eine dunklere Farbe, Unlöslichkeit in Hypochloritlösung und geringere Flüchtigkeit beim Erhitzen im Wasserstoffstrom unterscheiden. S. Arsenwasserstoff.

Bujard.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 243.
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