Atlasholz

[336] Atlasholz (auch Satin-, Seidenholz, bois satiné) heißen Hölzer verschiedener Abstammung, die an der geglätteten Schnittfläche sich durch einen auffallenden Atlasglanz auszeichnen und zumeist auch Zeichnungen und Schattierungen aufweisen.

Dazu gehören: 1. Westindisches Seidenholz von Fagara flava Krug et Nil (Rutaceen), kommt von Portoriko, San Domingo und Jamaika. Semmelfarbig, mit hellen und dunklen Querzonen und hellen Pünktchen, hart, schwerspaltig, mit prachtvollem Seidenglanz. In der Möbelindustrie, zu Bürstendeckeln, Einlegearbeiten, Drechslerwaren. 2. Ostindisches Seidenholz von Chloroxylon Swietenia DC. (Rutaceen), dem vorigen ähnlich, etwas dunkler, schwerer, weniger geschätzt. 3. Nußsatin von einer Magnoliacee, kommt von Nordamerika und steht unserm Nußholz ähnlich. 4. Feroliaholz, bois satiné, echtes A., bois marbré von Parinarium sp. (Ferolia variegata Lam.), kommt von Guayana, Guadeloupe; gehört zu den feinsten Möbel- und Kunsttischlerhölzern. – Fälschlich wird auch das Holz des Elsbeer- oder Atlasbeerbaumes (Sorbus torminalis) als Atlasholz bezeichnet.

T.F. Hanausek.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 336.
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