Chaostypie

[436] Chaostypie, die Herstellung von farbigen, ein wirres, regelloses Muster zeigenden Druckflächen, hauptsächlich mittels Buchdrucks.

Hierher gehören die Selenotypie (Hallauska), bei der die Druckplatten durch Aufgießen von Schriftmetall auf kalte, glatte Flächen erhalten werden, wobei sich ein den Mondkarten ähnliches Druckbild ergibt, die Owltypie (Johnston), die Verfahren von Earhardt u.a., bei denen die Druckformen durch plastisches Bemalen mit verschiedenen Substanzen und nachherigem Abformen, durch Aetzen von Metallplatten, auf die das Muster mittels Schwammes und fetter, harzhaltiger Farbe oder durch Ueberdrucken geeigneter Gewebe aufgebracht wurde, durch direktes Abformen solcher und geprägten Papiers u.s.w. verfertigt werden. Durch wiederholten, unter geringer Verschiebung erfolgenden Druck derselben Platte in mehreren Farben lassen sich hübsche, eigenartige Effekte erzielen.

A.W. Unger.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 436.
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