Chlorimetrie

[444] Chlorimetrie (Chlorometrie), quantitative Bestimmung der im Chlorkalk und in ähnlichen Bleichmitteln enthaltenen Menge Chlor.

Die Methoden der Chlorimetrie sind sehr zahlreich; sie beruhen jedoch sämtlich auf der Eigenschaft des Chlors und der unterchlorigen Säure, bei Gegenwart von Wasser oxydierend zu wirken. Entweder wird die Menge einer oxydierbaren Substanz bestimmt, die durch eine abgewogene Menge Chlorkalk oxydiert wird, oder umgekehrt die Menge Chlorkalk, die zur Oxydation einer bekannten Menge der oxydierbaren Substanz erforderlich ist. Am häufigsten dienen arsenige Säure und schwefelsaures Eisenoxydul als oxydierbare Körper. Der Chlorgehalt wird entweder in Gewichtsprozenten (Deutschland, England, Amerika, Rußland) oder in Graden (Frankreich) angegeben. Letztere drücken aus, wie viel Liter Chlorgas aus 1 kg Chlorkalk entwickelt werden können (bei 0° und 760 mm Barometerstand). Multipliziert man die französischen Grade mit 0,318, so erhält man die Gewichtsprozente.


Literatur: Wagner-Fischer, Chemische Technologie, 14. Aufl., Leipzig 1893.


Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 444.
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