Chrom

[451] Chrom Cr, Atomgew. 52,5, spez. Gew. 6,5; weißliches, glänzendes, hartes Metall; in der Knallgasflamme nicht schmelzend; beim Erhitzen im elektrischen Ofen wird es dünnflüssig. An der Luft ist es beständig und verhält sich somit in dieser Beziehung wie ein edles Metall. Von verdünnten Säuren, besonders Salzsäure und Schwefelsäure, ferner von den Lösungen der Alkalioxydhydrate wird es ziemlich leicht gelöst, konzentrierte Säuren greifen es langsamer, Salpetersäure fast gar nicht an.

Die Darstellung erfolgte früher durch Reduktion des Chromoxydes in Regenerativgastiegelöfen oder in Gebläseöfen, wobei man stets ein kohlenstoffhaltiges Metall in Pulverform erhielt. Die von Wöhler [1] und Bunsen [2] angegebenen Darstellungsmethoden beruhen auf der Zerlegung von Chromhaloidsalzen durch Natrium oder durch Elektrizität [3], sind aber nicht für den Großbetrieb verwendbar. Vollkommen reines Metall erhielt erst Moissan in seinem elektrischen Ofen durch Reduktion von Chromoxyd mit Kohle (vgl. Calciumkarbid, Karbide und Schmelzöfen, elektrische) im Jahre 1894. Einfacher und zur Gewinnung im großen geeigneter ist die Herstellung des reinen Chrommetalls nach dem Verfahren von Goldschmidt durch Reduktion von Chromoxyd mittels Aluminiumseile. (S. Aluminothermie.) Chrom findet sich im Chromeisenstein FeOCr2O3 und seltener als Rotbleierz PlCrO4. Zur Darstellung[451] der Chromverbindungen dient ersterer. Anwendungen: Fall ausschließlich in der Stahlindustrie zur Herstellung des Chromstahles.


Literatur: [1] Wöhler, in Liebigs Annalen, Bd. 111, S. 230. – [2] Bunsen, in Poggendorfs Annalen, Bd. 91, S. 619. – [3] Borchers, Elektrometallurgie, 2. Aufl., Braunschweig 1895.

Bujard.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 451-452.
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