Irisdruck

[212] Irisdruck, in den verschiedenen graphischen Techniken geübte Methode, bei welcher streifenförmig mehrere Farben nebeneinander zugleich auf die Druckform aufgetragen werden, die an den Berührungsstellen allmählich ineinander verlaufen. Dadurch wird mit einem Abdrucke ein mehrfarbiges Bild erhalten.

Der Irisdruck wird zur Wiedergabe von farbigen Spektren, dann bei Reproduktionen landschaftlicher Sujets benutzt, um z.B. die Farben des Himmels, eines Waldes in der Mitte und eines Sees im Vordergrunde anzudeuten; ferner bei Banknotenuntergründen zur Erschwerung des Fälschens (vgl. Orloffdruck), als Unterlage bei verschiedenen photographischen Kopierprozessen, und schließlich bei Reklamedrucksorten, die damit ein regenbogenartiges Farbengepränge erhalten. – Häufig dienen besondere Einrichtungen zur Erleichterung beim Durchführen des Irisdrucks, wie teilbare Farbwalzen (sogenannte Irisreiber), Regulierbarkeit der axialen Verschiebung der Farbehauptzylinder u.s.w.

A.W. Unger.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 212.
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