Mark

[304] Mark, ursprünglich ein Gewicht, das auf 2/3 verringerte römische Pfund, namentlich Münzgewicht = 8 Unzen = 16 Lot mit Kontrollzeichen (Marke, daher der Name) versehen. Man unterschied Mark sein und Mark lötig, je nachdem es sich um 8 Unzen reinen oder legierten Metalles handelte, später Markgewichte (gewogene Mark) und Markwährung (gezählte Mark), als die Münzen ein bestimmtes Schrot und Korn erhalten hatten. Mit dem Sinken der Markwährung entstanden allmählich zahlreiche Marken.

1. Rechnungsmünzen: Mark Lübisch, 32 Schilling im Gesamtgewicht von 16 Lot (288 Grän), die spätere Mark Lübisch war dem Hamburger Kurant gleich; Hamburger Mark (bis 15. Februar 1873), 16 Schilling zu 12 Pfennig, wobei im Großhandel und Bankgeschäft die Banko-, im gewöhnlichen Verkehr die Kurantmark zu verstehen war. Auf 1 Pfund sein Silber gingen 591/3 Mark Banko und 75 Mark Kurant. Ein Taler war gleich 21/2 Mark Kurant. Bei Einführung der deutschen Reichswährung setzte man 150 Mark Reichsmünze = 100 Mark Banko. – Gegenwärtig ist die Mark Münzeinheit im Deutschen Reich (Gesetz vom 4. November 1871). 1 Mark = 100 Pfennig. Es werden geprägt: in Gold Stücke zu 10 (Kronen) und 20 (Doppelkronen) Mark, früher auch zu 5 Mark, und zwar 693/4 Stück zu 20 Mark = 1 Pfund sein; in Silber Stücke zu 5, 2, 1 und 1/2 Mark, und zwar 100 Mark = 1 Pfund sein; in Nickel Stücke zu 10 und 5 Pfg. und in Kupfer Stücke zu 2 und 1 Pfg. – Die finnländische Mark seit 1863 zu 100 Pfg. ist ca. 0,90 Mark deutsche Reichswährung.

2. Markgewicht: Kölnische Mark = 8 Unzen = 16 Lot = 64 Quentchen = 256 Pfennige = 512 Heller = 4020 kölnische As oder 4352 Eschen = 65536 Richtpfennigteilchen. Nach den Münzkonventionen vom 25. August 1837 und 30. Juli 1838 wurde für die kölnische Mark ein Gewicht von 233,855 g angenommen und dieselbe zu 14 Taler (norddeutsch), 241/2 Gulden (rheinisch) oder 20 Gulden (österr.) ausgemünzt. In der Münzkonvention vom 24. Januar 1857 wurde sie durch das Zollpfund = 0,5 kg ersetzt.

Plato.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 304.
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