Senker

[81] Senker, bohrerähnliche Werkzeuge, zum Erweitern von vorgearbeiteten oder vorgegossenen Löchern auf bestimmte Maße dienend; zum Gebrauch auf Dreh- und Revolverbänken, Bohr- und Chuckingmaschinen. Man unterscheidet:

1. Spiralsenker, Fig. 1. Sie sind eigentlich Spiralbohrer ohne Spitze und haben wegen ihrer mehrfachen Führung weniger Neigung zum Verlaufen als diese oder als Ausbohrstähle, denen gegenüber sie sich außerdem durch eine dreifache Leistung auszeichnen. Während des Anschnitts ist es namentlich bei vorgegossenen Löchern notwendig, sie in Führungsbüchsen zu führen. Wegen des in der Regel nachfolgenden Aufreibens der Löcher mit Reibahlen besitzen die Senker gewöhnlich einen um 0,2–0,5 mm kleineren Durchmesser als das Loch.[81]

2. Aufstecksenker, Fig. 2, besitzen konische Bohrung und werden auf Dorne aufgesteckt.

3. Kopf- und Halssenker, Fig. 3 und 4, dienen zum Herstellen der Erweiterung für den Kopf (D in Fig. 5) bezw. für den Hals (d in Fig. 6); sie besitzen in der Regel einen Führungszapfen gleich dem Kerndurchmesser des betreffenden Gewindes.

4. Zapfensenker, Fig. 7, dienen vorzugsweise zum Anschneiden und Abfräsen von Auflageflächen für Muttern und Bolzenköpfe und zur Bearbeitung von Nabenstirnflächen. Bei den Zapfensenkern von Löwe & Co., Berlin, besitzt jede Größe drei verschiedene Messer und vier Büchsen von verschiedenem Durchmesser und ist dadurch für zwölf verschiedene Senkungen geeignet.

5. Spitzsenker, Fig. 8, dienen zur Herstellung konischer Versenkungen.

A. Widmaier.

Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 3., Fig. 4.
Fig. 3., Fig. 4.
Fig. 5., Fig. 6.
Fig. 5., Fig. 6.
Fig. 7., Fig. 8.
Fig. 7., Fig. 8.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 81-82.
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