Büchsen

[384] Büchsen bekleiden als dünnwandige Hülsen Wellen oder Stangen an ihren Führungsstellen.

In den Gelenken von Steuerungen u. dergl. läßt man bei hohem Druck, um Abnutzungen möglichst auszuschließen, gehärtete Stahlbolzen in gehärteten und nachgeschliffenen Stahlbuchsen arbeiten, die 4–8 mm Wandstärke erhalten und außen durch schwache Keile gegen Drehung zu sichern sind.

Leerlaufbuchsen werden innerhalb der Naben von losen Riemenscheiben verwendet und mit Stellschrauben auf der Welle festgeschraubt (Fig. 1). D = l,2d + 10 mm. Sie verhüten die Abnutzung der Welle und ersetzen zugleich durch einen Bund am Ende den neben der Losscheibe sonst erforderlichen Stellring. Sie können (nach Fig. 2) als Fettschmierbüchse ausgebildet werden, nämlich außen in der Lauffläche mit geraden oder schraubenförmigen Nuten versehen sein, die durch Löcher mit der inneren Nabenaushöhlung in Verbindung flehen; die Höhlung ist mit Schmierfett zu füllen. Statt der Stauferbüchse, die außen auf dem Bunde sitzt, empfiehlt es sich, eine kurze Verschlußschraube in die Füllöffnung versenkt einzusetzen, um vorspringende Teile an der Welle zu vermeiden. Nach den Listen des Eisenwerks Wülfel beträgt der Durchmesser D der Lauffläche bei d mm Wellenstärke für gußeiserne Büchsen D = 1,2d + 15 mm, und für solche mit Weißmetallmantel (Fig. 2) D = 1,4d + 15 mm. Nach den Listen der Berlin-Anhaltischen Maschinenbau-Aktiengesellschaft beträgt der Durchmesser 1,25d + 20, ihre Länge von 100 oder 150 mm an bis höchstens 1,5d + 150, der Durchmesser des Bundes 1,5d + 40, seine Breite 0,2d + 25 mm.

In Stopfbuchsen (s.d.) soll die Grundbuchse zur Führung der Stange dienen; in der Regel wird auch die gußeiserne Brille, zur Sicherung der Stange, ausgebuchst.

Als Lagerbuchsen lassen sich ungeteilte Rotgußhülsen nur auf Endzapfen von Wellen bequem aufbringen (s. Lager, Fig. 3). Um eine Nachstellung zu ermöglichen, muß man statt der zylindrischen eine schlankkegelige Form für Büchsen und Zapfen benutzen, mit Verstellung in der Achsenrichtung, z.B. in den Radnaben der Straßenfuhrwerke (s.d.). Ueber nachstellbare Büchsen an Drehbankspindeln s. Lager, Fig. 8 und 9. – S.a. Achsbüchsen für Eisenbahnfahrzeuge.

Lindner.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 384.
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