Sommerwege

[147] Sommerwege, unbefestigte oder nur in geringem Maße befestigte Erdwege, die neben der besteinten Fahrbahn angelegt werden.

Sie eignen sich für leichtes Fuhrwerk und Viehherden besser als die harte Steinbahn, da sie die Hufe der Tiere weniger angreifen und bei trockener Witterung angenehm zu befahren sind. Sie werden daher im Flachlande, wo die Ausführung und der Grunderwerb für breitere Straßen nur geringe Mehrkosten verursachen, häufig neben der besteinten Fahrbahn, die dann etwas schmäler gehalten werden kann, angelegt. Die Süd- oder Ostseite wird vorgezogen, um das Austrocknen zu befördern. Das Quergefälle zum seitlich begrenzenden Graben schwankt zwischen 1/15 und 1/25, je nachdem größeres oder geringeres Längsgefälle vorhanden ist. Lehmiger Boden wird mit Sand, Kies, Steinkohlenschlacke oder Mauerschutt befestigt, während sandiger Boden mit lehmigem Kies verbessert werden kann. Im Gebirgs- und Hügellande wird allgemein von der Anlage solcher Sommerwege abgesehen.

L. v. Willmann.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 147.
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