Verladung

[769] Verladung in der Aufbereitung. Man unterscheidet: die Rampenverladung, die Füllrumpfverladung und die Bandverladung.

Die Rampenverladung ist für kleinere Anlagen üblich; das aufbereitete Gut gelangt von den Aufbereitungsmaschinen in Hunde, diese werden von hochgelegenen Plattformen (Rampen) aus, welche an den Verladegleisen entlang erbaut sind, in die Lowrys entleert. Das Verfahren ist wegen der Verwendung einer entsprechenden Anzahl Arbeiter teuer. – Bei der Füllrumpfverladung sind zweckmäßigerweise die Aufbereitungsapparate so hoch aufgestellt, daß die verschiedenen Produkte unmittelbar in besondere Behälter (Füllrümpfe, Taschen, Vorratskästen) gelangen, aus denen sie in Eisenbahnwagen abgelassen werden können; oder die mit den Aufbereitungsprodukten gefüllten Hunde werden mittels Aufzug gehoben, über die Füllrümpfe gefahren und dort entleert. Unten sind die letzteren mit Oeffnungen und Schiebern versehen, die Böden sind derart geneigt, daß das Gut selbsttätig herausrutscht, das Beladen einer Lowry nimmt daher nur wenig Zeit in Anspruch. Auch für die Verladung auf Fuhrwerke und Schiffe sind die beiden genannten Methoden allgemein üblich. Für die Schiffsverladung aus Eisenbahnwagen gibt es selbsttätige Kipper [1], bei denen die überschießende Arbeit, welche von dem niedersinkenden beladenen Wagen geleistet wird, in einem hydraulischen Kraftsammler aufgespeichert und benutzt wird, um den entleerten Wagen wieder aufzurichten; eine besondere Betriebskraft ist nicht erforderlich. – Die Entleerung der Hunde erfolgt in der Aufbereitung gewöhnlich mittels Wipper (s.d.). – Für die Verladung weicher Stückkohle, wobei jede Zerkleinerung vermieden werden muß, ist das Cornetsche Verladeband besonders geeignet. Es besteht aus zwei Gliederketten, zwischen denen Querstäbe beteiligt sind; auf diesen sind kastenartige Behälter angebracht. Ferner ist das Verladeband, dessen Hauptteil wagerecht liegt, mit einem kippbaren Teile versehen; mittels Ketten und Handhaspels kann dieser leicht gesenkt und gehoben werden. Näheres in [2]. Um das Rangieren der Lowrys, in welche die Verladung erfolgt, tunlichst durch Maschinenkraft zu bewirken, werden jetzt Seile ohne Ende [3] oder Schiebebühnen (mit Betrieb durch Dampf oder Elektrizität) zu Hilfe genommen.


Literatur: [1] Selbsttätiger Kohlenkipper für Eisenbahnwagen, Essener »Glückauf« 1896, S. 661. – [2] Lamprecht, die Kohlenaufbereitung, Leipzig 1888, S. 74. – [3] Treptow, J., Die Seilbahn für das Rangieren der Eisenbahnwagen bei der Verladung auf Wilhelmschacht I des Zwickau-Oberhohndorfer Steinkohlenbauvereins, Essener »Glückauf« 1894, S. 1639.

Treptow.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 769.
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