Widerstand [1]

[922] Widerstand. Wirken auf einen Massenpunkt bekannte Kräfte und kann sich derselbe nicht so bewegen, wie es der Wirkung der Kräfte entspräche, so sagt man, seine Bewegung erfährt einen Widerstand, insbesondere dann, wenn sie gegenüber der freien Bewegung vermindert erscheint.

Der Widerstand läßt sich durch Zusatzkräfte ausdrücken, welche mit den schon gegebenen zusammen die beobachtete Bewegung erzeugen. Zu den so definierten Widerständen gehören jene Zusatzkräfte, welche bewirken, daß der Punkt auf einer vorgegebenen Bahn läuft oder auf einer bestimmten Fläche bleibt oder eine andre geometrische Bedingung erfüllt. Außerdem rechnet man auch die Reibung dazu, welche entweder schon bei der freien Bewegung des Punktes als Widerstand des Mediums auftritt, meist aber erst durch die Vorrichtungen zur Realisierung der geometrischen Bedingungen geweckt wird (Reibungswiderstand). Aehnliche Verhältnisse treten bei der Bewegung von Massensystemen auf. Auch hier spielen Mediumswiderstände (wie Luft oder Flüssigkeitsreibung) und Führungswiderstände (gleitende und rollende Reibung) eine wichtige Rolle. Es werden auch Zusatzkräfte, die ein vom idealen Falle abweichendes (z.B. elastisches) Verhalten der führenden Organe nötig machen (Seilsteifigkeit), unter den Begriff Widerstand eingereiht. Vgl. Reibung, Bd. 7, S. 394.

Finsterwalder.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 922.
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