Achsen [3]

[5] Achsen . Die doppelt gekröpften Kurbelachsen der Vierzylinderlokomotiven haben häufig die in nachstehender Figur dargestellte, nach de Glehn benannte Bauform; sie werden neuerdings aus Nickelstahl oder Chromnickelstahl von 6000 kg/qcm Zugfestigkeit, 18% Dehnung und 45% Querschnitts Verminderung angefertigt.

Da bei der zurzeit üblichen Herstellung der Kropfachsen der Stahl an den Stellen bei a und b (vgl. Fig. 1a), wo im Betriebe wegen des ziemlich unvermittelten Uebergangs der Kräfte von den Kurbelzapfen in die Kurbelarme erhebliche Spannungen und als Folge davon nicht selten Anrisse auftreten, nicht genügend durchgeschmiedet werden kann, so brachte Frémont an diesen Stellen die Ausschnitte c (vgl. Fig. 1b) an. Die Kräfte gehen nunmehr durch die beiden übrig bleibenden Armteile A, die gut durchgeschmiedet und immer noch reichlich bemessen sind. Gekröpfte Achsen mit Frémont-Ausschnitten in den Kurbelarmen werden in neuester Zeit bei einer größeren Anzahl von Eisenbahnverwaltungen mit Erfolg verwendet.


Literatur: [1] Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1909, S. 557. – [2] Das Eisenbahnmaschinenwesen der Gegenwart, Die Lokomotiven, 3. Aufl., S. 377. – [3] »Die Lokomotive« 1913, S. 136. – [4] Organ f. d. Fortschr. d. Eisenbahnw., 14. Erg.-Bd., 1912, S. 90.

W. Dauner.

Fig. 1a., Fig. 1b.
Fig. 1a., Fig. 1b.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 5.
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