Dampfdruck

[117] Dampfdruck fester Stoffe. Wie die flüssigen Körper, so zeigen die festen einen – wenn auch gewöhnlich äußerst kleinen – Dampfdruck.

Als Beweis dafür, daß auch feste Körper verdampfen, können wir den Geruch ansehen, der vielen festen Substanzen eigen ist. Der Dampfdruck fester Körper ist jedoch auch gemessen worden, wie z.B. bei Eis:


Dampfdruck

Der Dampfdruck kann mitunter, namentlich bei höheren Temperaturen, auch größere Werte annehmen, wie bei Kampfer und Jod.


Dampfdruck

Wird der Dampfdruck gleich dem Atmosphärendruck noch unterhalb des Schmelzpunktes, so findet Verdampfen ohne vorheriges Schmelzen und umgekehrt Sublimation ohne vorheriges Kondensieren Hart.

In neuerer Zeit sind über den Dampfdruck der Metalle im festen Zustande bei höheren Temperaturen Untersuchungen [3] angestellt worden, die namentlich für die Glühlampenindustrie von Wichtigkeit sind. Eine theoretische Dampfdruckformel s. unter Chemische Konstante, S. 115.


Literatur: [1] Chwolson, Lehrbuch der Physik, Braunschweig 1905, Bd. 3, S. 694 (daselbst auch Literaturangabe S. 707). – [2] Nernst, Theoretische Chemie, 7. Aufl., Stuttgart 1913. – [3] v. Wartenberg, Zeitschr. f. Elektrochemie 1913, 19, 482. – [4] Langmuir, Physikalische Zeitschr. 1913, 14, 1273

Wietzel.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 117.
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