Erdwärme

[247] Erdwärme (Geothermik). In dem zurzeit tiefsten Bohrloch der Welt, der staatlichen Bohrung bei Czuchow (Oberschlesien), insgesamt 2239,72 m tief, führte R. Michael Messungen über Erdwärme aus, die eine geothermische Tiefenstufe von 31,8 m ergaben und damit mit dem in dem 2003,34 m tiefen Bohrloch Paruschowitz V (Oberschlesien) vorgenommenen Messungen gut übereinstimmen.

Es verblieben in dem mit Wasser nahezu ganz gefüllten und verrohrten Bohrloch in 74 verschiedenen Höhen mehrere Thermometer einmal 9 Stunden und einmal 83 Stunden. Die beiden Beobachtungszeiten blieben sich ziemlich gleich. Nicht überall wuchs die Erdwärme mit der Tiefe gleichmäßig, vielmehr traten scheinbar an Stellen, wo mehrere und mächtigere Kohlenflöze auftraten, Abweichungen in Form von Erhöhungen der Wärme ein. Es zeigten sich z.B.:


Erdwärme

Am tiefsten Beobachtungsort, in 2221,0 m Tiefe, wurden 83,4° gemessen.


Literatur: Die Temperaturmessungen in dem Tiefbohrloch Czuchow in Oberschlesien, Zeitschr. der Deutschen Geologischen Gesellschaft 1909, LXI, 410.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 247.
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