Phasen

[597] Phasen. Jeden physikalisch homogenen Komplex in einem System nennt man nach Gibbs eine Phase.

Wohlgemerkt, muß eine Phase physikalisch homogen sein, braucht aber keine chemische Verbindung darzustellen. So kann H2O die drei Phasen Eis, Wasser, Wasserdampf bilden, die chemisch völlig gleichartig sind. Umgekehrt bildet das in chemischer Hinsicht nicht einheitliche Gemisch mehrerer Gase eine einzige Phase, weil es physikalisch homogen ist, wie es überhaupt wegen der vollkommenen Mischbarkeit der Gase immer nur eine gasförmige Phase in einem System geben kann, wogegen die Anzahl der flüssigen und festen Phasen nicht beschränkt ist. Je nachdem ein System aus einer oder mehreren Phasen befiehlt, unterscheidet man homogene und heterogene Systeme.


Literatur: [1] Nernst, Theoretische Chemie, 7. Aufl., Stuttgart 1913. – [2] Planck, Thermodynamik, 3. Aufl., Leipzig 1911. – [3] Chwolson, Lehrbuch der Physik, Bd. III, Braunschweig 1905. – [4] Remsen-Seubert, Anorganische Chemie, 4. Aufl., Tübingen 1909.

Wietzel.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 597.
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