Adrár

[120] Adrár (A.-Tmarr), Oase in der westlichen Sahara unter 19° nördl. Br. und 12° westl. L., 300 m ü. M., in den Tälern mit reichlichem Baumwuchs. Unter 21° nördl. Br. befindet sich ein großer Süßwassersee, den 12,000 Menschen umwohnen. Gerste, Weizen, Mais, Hirse und Wassermelonen werden angebaut; wichtig ist der Dattelhandel (ca. 150,000 Dattelpalmen). Gezüchtet werden Kamele, Schafe, Ziegen, Pferde und Buckelrinder. Die Bevölkerung besteht aus stark mit Arabern vermischten Berbern, Tuareg und Negern. Hauptort und Knotenpunkt des Karawanenhandels ist Schingeti mit 30,000 Einw.; Wadan mit 12,000 Einw., Walata mit 8000 Einw. A. treibt bedeutenden Handel, namentlich mit Salz aus der Sebcha Ischil. Die Oase besuchten 1850 Panet, 1860 Vincent, 1879 Soleillet; sie liegt in der französischen Interessensphäre. Vgl. Bonelli, El Sahara (Madr. 1887).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 120.
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