Chloralformamīd

[77] Chloralformamīd (fälschlich Chloralamid genannt) C3H4Cl3O2 oder CCl3COH.HCONH2 entsteht aus Chloral und Formamid, bildet farb- und geruchlose Kristalle, schmeckt etwas bitter, löst sich in Wasser, leichter in Alkohol, schmilzt bei 115° und zerfällt durch Wasser bei 60°, leichter durch Alkalien in Chloral und ameisensaures Ammoniak. Dieselbe Zersetzung erleidet das C. wohl auch im Blut, es wirkt daher schlafmachend, das Ammoniaksalz aber hindert die Erschlaffung des Gefäßsystems; außerdem fehlt ihm die ätzende Wirkung des Chlorals.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 77.
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