Dodsley

[78] Dodsley (spr. doddsli), Robert, engl. Schriftsteller, geb. 1703 bei Mansfield in Nottinghamshire, gest. 25. Sept. 1764 in Durham, schwang sich von einer armseligen dienenden Stellung durch die Herausgabe einer Sammlung von Gedichten: »The Muse in livery« (1732), und sein satirisches Schauspiel »Toy-shop« zum angesehenen Mann auf, gewann die Protektion von Defoe und Pope, wurde ein hervorragender Buchhändler und stand mit Goldsmith und Dr. Johnson in anregender Verbindung. Sehr beliebt waren seine Lustspiele: »The king and the miller of Mansfield« (1737) und »Sir John Cockle at court« (1738). Eine Sammlung seiner dramatischen Werke erschien 1748 u. d. T.: »Trifles«. Durch seine »Select collection of old plays« (Lond. 1744, 12 Bde.; vermehrte Ausg. von Collier, 1825–27, 12 Bde.; von Hazlitt, 1874–75, 15 Bde.) erwarb er sich hohe Verdienste um das Studium der Dramatiker vor und um Shakespeare, das durch seine Neudrucke erst ermöglicht wurde. Andre Dichtungen der englischen Renaissance machte er zugänglicher durch seine »Fugitive pieces of Spencer, Cooper, etc.« (1765, 3 Bde.). Außerdem veröffentlichte er: »The preceptor«, den man einen Vorläufer unsrer Enzyklopädien nennen kann (1748, 2 Bde.); »The economy of human life« (1751 u. ö., zuletzt 1839), ein moralisches Werk, das man lange dem Lord Chesterfield zuschrieb; »Public virtue« (1754); »The annual register« (seit 1758) u.a. Seine Gedichte finden sich abgedruckt in Chalmers' »Collection of the poets« (Bd. 15); ein paar Lieder von ihm, z. B. »One kiss before we part«, werden noch heute gesungen.[78]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 78-79.
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