Drusenöl

[223] Drusenöl (Kognaköl, Weinöl, Weinbeeröl, Traubenöl, Huile de marc), Bestandteil des Weines, der den allen Weinen gemeinsamen Weingeruch (aber nicht die Blume) bedingt, findet sich auch in der Weinhefe (Druse, Geläger) und wird aus dieser nach dem Abpressen und Ansäuern mit Schwefelsäure durch Destillation mit Dampf gewonnen. Das rektifizierte Öl ist farblos, vom spez. Gew. 0,862, riecht stark betäubend, weinartig, schmeckt unangenehm scharf, siedet bei 225–230° und besteht wesentlich aus Önanthäther, der ein Gemisch von Kaprin- und Kaprylsäureäthyläther mit andern Estern sein soll. Es erteilt, in geringer Menge reinem Spiritus zugesetzt, diesem Geruch und Geschmack des Kognaks und dient deshalb zur Nachahmung des letztern, aber auch zur Fälschung des Bordeauxweins und zu Fruchtäthern.[223]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 223-224.
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