Dufresny

[254] Dufresny (spr. düfräni), Charles Rivière, franz. Dichter, geb. 1654 in Paris, gest. daselbst 6. Okt. 1724, war ein Urenkel der unter dem Namen la belle jardinière bekannten Bäuerin von Anet, einer Maitresse Heinrichs IV., führte als königlicher Garteninspektor den englischen Geschmack in Frankreich ein. Seine Lustspiele, in der Entwickelung und Charakterzeichnung meist schwach, gehören zu den bessern Konversationsstücken der Franzosen, namentlich: »L'esprit de contradiction«, »Le double veuvage«, »La coquette du village«, »Le mariage fait et rompu«. »Le chevalier joueur« behandelt denselben Gegenstand wie der »Joueur« von Regnard, der seinem Freunde den Stoff entwendet haben soll. Sein »Théâtre« erschien in Paris 1731 in 6 Bänden. Außerdem gibt es von ihm: »Poésies diverses«, »Nouvelles historiques« und »Les amusements sérieux et comiques d'un Siamois« (1707, neue Ausg. 1869), das Vorbild der »Lettres persanes« von Montesquieu. Seine »Œuvres choisies« gab Auger heraus (Par. 1801, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 254.
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