Hackelberg

[593] Hackelberg, nach dem Volksglauben der Führer der »wilden Jagd« im Harz, Braunschweigischen etc., war der Sage nach 1521 in Wolfenbüttel geboren und 1581 im Klipperkrug bei Wülperode gestorben, wo man noch bis Mitte des 19. Jahrh. seinen Leichenstein zeigte. Er soll Oberjägermeister am braunschweigischen Hof und ein so leidenschaftlicher Weidmann gewesen sein, daß er Sonntags wie Werktags dem Jagdwerk oblag und vermessen erklärte, daß er auf die Seligkeit verzichte, wenn es ihm vergönnt würde, ewig zu jagen. Dazu wurde er auch verwünscht und jagt deshalb noch nachts in der Luft. Auf H. ist nämlich die Sage vom »wilden Jäger« (s. Wütendes Heer) übertragen. Die ursprüngliche Form des Namens ist nämlich Hackelbernt oder Hackelbärend (»Mantelträger«), ein alter Beiname des Wodan. Vgl. Schwartz, Der heutige Volksglaube und das alte Heidentum (2. Aufl., Berl. 1862); Zimmermann, Die Sage von H. (in der »Zeitschrift des Harzvereins«, 1880).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 593.
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