Hiebszug,

[311] Hiebszug, forstlicher, eine Reihe zusammenliegender Waldflächen mit regelmäßiger Hiebsfolge[311] in derselben örtlichen Richtung (s. Forsteinteilung). Hiebszüge sind Hilfsmittel der Bestandssicherung gegen Gefahren, namentlich durch Wind und Waldfeuer. Regelmäßig heißt die Hiebsfolge zur Abwendung von Windgefahren (Windwurf, Windbruch) dann, wenn durch den hiebsplanmäßigen Abtrieb die angrenzenden Bestände in einem dem Windwurf noch nicht unterworfenen Alter freigestellt werden. Wo gefährliche Freistellungen bei regelwidriger Altersfolge der Bestände nicht zu vermeiden sind, sucht man die Gefahr durch Loshiebe abzuschwächen oder zu beseitigen. Es sind darunter 10–20 m breite Kahlhiebsstreifen mit oder ohne Wiederanbau zu verstehen, die bezwecken, die angrenzenden Bestände mittels Freistellung in jugendlichem Alter durch Bemantelung, d. h. durch stärkere tiefe Beastung und Bewurzelung, sturmfest zu machen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 311-312.
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