Magdalenenstrom

[57] Magdalenenstrom (Rio Magdalena), der größte Fluß der nördlichen Kordilleren, entspringt auf demselben Paramo wie sein stärkster Zufluß, der ihm parallel nordwärts zieht, und fällt rasch ins Tal ab; dieser liegt bei St. Agostin 1600, bei Timaná 1000, bei Neiva nur noch 400 m hoch. Bis hierher nur für Flöße und Kanoes zugänglich, wird er von hier ab auf 350 km für kleine Dampfer fahrbar. Oberhalb Honda (5°11' nördl. Br., 200 m ü. M.) unterbrechen Katarakte die Schiffbarkeit auf 150 km abermals. Danach wird der Fluß aber durchweg bis zu seiner Mündung (1000 km) schiffbar, und Dampfer verschiedener Gesellschaften befahren ihn regelmäßig bis unterhalb Honda. Bis Honda nimmt der Fluß nur kurze Zuflüsse auf, später empfängt er bedeutendere, wie den Carare, Sagamoso und Cesar von rechts, den Guali, Nare und Cauca (s. d.) von links. Unter 7°50' nördl. Br. teilt sich der Strom, mehrere Inseln umschließend, in zwei durch Kanäle abermals verbundene Hauptarme, die sich später wiederum vereinigen, und von denen der linke, der Loba, zum Cáuca hinüberzieht und so die 150 km lange, sumpfige Insel Mompós bildet. Weiterhin ist das rechte Ufer eine ausgedehnte Sumpflandschaft. Vom 11. Breitengrad an teilt sich der M. in mehrere Arme und bildet ein 18–20 km breites Delta, die Insel de los Gomez, die wie die Ufer des Stromes mit Urwald bedeckt und starken Überschwemmungen ausgesetzt ist. Von den einzelnen Kanälen war früher der von Calamár nach Cartagena führende El Dique der wichtigste; jetzt ist es der gegen N. gehende Kanal (Boca de Ceniza), der unterhalb Sabanilla in das Antillenmeer mündet. An seiner Mündung unter 11°5' nördl. Br. liegt eine gefährliche Barre. Mit Santa Marta steht Barranquilla durch die lange Lagune de Ciénega in Verbindung. Der M. hat etwa 1350 km Länge, sein Flußgebiet umfaßt 300,000 qkm und führt im Mittel 7500 cbm Wasser in der Sekunde. S. Karte »Peru etc.«

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 57.
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